Wenn es um die Behandlung von Patientinnen und Patienten geht, spielt die Ernährung hierzulande häufig nicht die wichtige Rolle, die ihr im Zusammenspiel mit anderen Versorgungsbereichen zukommt. Noch viel zu selten profitieren Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen von einem interprofessionellen „Ernährungsteam“. Dabei durchdringt die Ernährungsmedizin (wie beispielsweise auch die Schmerzbehandlung) die ärztliche Tätigkeit fast überall. Und eine adäquate und auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmte individuelle Ernährungstherapie ist mitentscheidend für den positiven Verlauf einer Krankheit, die Liegedauer im Krankenhaus sowie die Aussicht auf Genesung.
Neue Arbeitsgemeinschaft EMET rückt die Ernährung für Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt: Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie gehören zusammen!
Mangelernährung gefährdet den Behandlungserfolg - DGEM: Ernährungsscreening sollte zur klinischen Routine gehören
Berlin – Menschen, die wegen akuter oder chronischer Erkrankungen in der Klinik behandelt werden müssen, sind häufig in keinem guten Ernährungszustand. Krebserkrankungen, Entzündungen, Krankheiten der Verdauungsorgane, aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten können den Appetit oder die Nährstoffaufnahme so stark beeinträchtigen, dass Mangelzustände drohen. Ein Screening auf Mangelernährung sowie – bei Bedarf – eine individuelle ernährungsmedizinische Begleitung sollten daher feste Bestandteile der klinischen Behandlung sein, fordert die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM). Nachdruck wird dieser Forderung durch eine aktuelle Übersichtsarbeit verliehen, die in der Fachzeitschrift Lancet erschienen ist und einmal mehr belegt, dass eine gezielte Ernährungstherapie die Heilungs- und sogar die Überlebenschancen der Betroffenen wesentlich steigern kann.