Berlin, 1. September 2023 – Ernährungstherapie kann bei vielen ernährungsbedingten Erkrankungen und bei Krankheiten, die diätetische Maßnahmen erfordern, die ärztliche Therapie hilfreich ergänzen. Mithilfe der "Ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung" kann Ernährungstherapie von Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen empfohlen werden. Mit dieser haben Patienten und Patientinnen die Möglichkeit, eine (anteilige) Kostenerstattung der ernährungstherapeutischen Leistung bei ihrer Krankenkasse zu beantragen. Das Formular wurde jetzt aktualisiert und ist ab sofort verfügbar.
Ernährungstherapie: vereinfachte Empfehlung dank aktualisierter „Ärztlicher Notwendigkeitsbescheinigung“
Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel: Mehr als 60 Organisationen fordern Unterstützung von FDP-Parteichef Christian Lindner für Kinderschutz-Gesetz
Berlin, 21. August 2023 - Mehr als 60 Organisationen appellieren an FDP-Parteichef Christian Lindner, die von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplanten Werbeschranken für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehalt zu unterstützen. Mit „großer Sorge“ blicke man auf die ablehnenden Äußerungen von Parteivertreter:innen der FDP zu den Plänen für Kinderschutz, heißt es in dem offenen Brief an die Parteispitze, den zahlreiche Verbände, wie medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Kinderrechtsorganisationen, Eltern- und Pädagogikverbände, Verbraucherschutz- und Ernährungsorganisationen sowie Ärzteverbände und Krankenkassen unterzeichnet haben. Umfassende Werbeschranken für unausgewogene Lebensmittel seien ein wichtiges Instrument zur Förderung einer gesunden Ernährung bei Kindern, mahnt das Bündnis. Mit ihrer Blockadehaltung stelle sich die FDP gegen den einhelligen Konsens in der Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Ernährungsmedizin in der ärztlichen Praxis: Experten fordern Lehrstühle für eine bessere Versorgung
Berlin, 15. Mai 2023 – Der Deutsche Ärztetag hat 2019 die Aufnahme der Ernährungsmedizin in die Weiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte beschlossen. Bundesärztekammer und Landesärztekammern setzen diesen Beschluss jetzt erfolgreich in die Praxis um. Neben der Weiterbildung Ernährungsmedizin braucht es aber auch eine Ausbildung junger Ärzte im Studium an den Universitäten. Lehrstühle gewährleisten Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Nur so kann evidenzbasiertes Wissen für die Anwendung in ein Fachgebiet geschaffen werden. Der Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. (BDEM), die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) und die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V. (DAEM) setzen sich energisch für die Schaffung von Lehrstühlen für Ernährungsmedizin ein.
Studie mit 660 Produkten: WHO-Nährwertmodell ist praxistauglich für Werberegeln – Gesundheitsbündnis DANK: Aussagen der Werbeindustrie nicht haltbar
Berlin, 27. April 2023 – Das WHO-Nährwertmodell ist eine geeignete Grundlage für die geplanten Regeln für Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung. Das zeigt eine neue Studie von Wissenschaftler:innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die heute als Preprint veröffentlicht wurde. Im Schnitt halten etwa 40 Prozent der insgesamt 660 untersuchten Lebensmittel aus 22 Produktkategorien die vom Bundesernährungsministerium vorgeschlagenen Grenzwerte für Kalorien, Zucker, Fette und Salz ein. In den meisten Lebensmittelkategorien könnte eine beträchtliche Anzahl von Produkten weiterhin uneingeschränkt beworben werden. Die Anwendung des Modells dürfte die Werbung auf Produkte mit einem geringen Kalorien-, Zucker-, Salz- und Fettgehalt umlenken sowie Anreize für gesündere Rezepturen schaffen, schlussfolgern die Autoren. Als Bundesernährungsminister Cem Özdemir Ende Februar seine Pläne vorgestellt hatte, kritisierten FDP-Politiker das vorgeschlagene Nährwertmodell als „in der Praxis nicht umsetzbar“ und „weltfremd“. Der Zentralverband der Werbewirtschaft (ZAW) spricht von einem „weitgehenden Totalwerbeverbot für Lebensmittel“.